2014 jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal. Dieses Ereignis änderte nicht nur die machtpolitischen Verhältnisse in Europa und in der Welt, sondern hinterließ tiefe Einschnitte in Gesellschaft, Kunst und Literatur. Die Einrichtung des W-Seminars „Hundert Jahre Erster Weltkrieg “ bot sich angesichts des Gedenkjahres an:

Hundert Jahre Erster Weltkrieg

Es lag auf der Hand, genau in diesem Jahr ein W-Seminar zum Ersten Weltkrieg anzubieten, denn so viele Neuerscheinungen, Artikel, Reportagen, zdf-info-Beiträge und Sonderhefte zu diesem Thema werden wohl bis 2114 nicht mehr erscheinen. Eine solche Materialfülle muss man doch einfach ausnutzen!

Schon bei der Verteilung der einführenden Referate wurde deutlich, dass die Aspekte der „Urkatastrophe Europas“ für gut und gerne drei Seminare ausgereicht hätten, aber die Teilnehmer/innen schafften es doch, einen Überblick zu schaffen, der die Auswahl der Themen überhaupt erst möglich machte.

Mittlerweile haben alle siebzehn Schüler/innen nicht nur ein Einführungsreferat gehalten und gelernt, wie man richtig recherchiert (u.a. in der Bibliothek des Historicums der LMU), bibliographiert und sich die Zeit richtig einteilt, sondern auch ihre Materialien und den geplanten Aufbau ihrer Seminararbeit dem Plenum vorgestellt (wobei es zu regem Austausch kam) und mit der Arbeit begonnen. Gegen Ende dieses Semesters werden die Fortschritte, Fragen und eventuellen Probleme in Einzelgesprächen behandelt.

Umfangreiche Vorhaben

Die folgenden Themen wurden von den Teilnehmer/innen ausgewählt. Allerdings ist zu beachten, dass es sich in den allermeisten Fällen noch um Arbeitstitel handelt; je weiter die/der Verfasser/in voranschreitet, desto eher wird sie/er feststellen, dass das Thema noch kräftig eingeschränkt werden muss und im Endeffekt nur ein Teilaspekt behandelt werden wird. In den Ausführungen zur Methodik wird also die klassische Phrase „… würde den Rahmen der Arbeit sprengen…“ nicht fehlen.

  1. Die Julikrise
  2. Die Kriegsschuldfrage im Licht der neuesten Forschung
  3. Prinzipien des Stellungskriegs
  4. Waffen im Stellungskrieg
  5. Die Entwicklung der Luftwaffe
  6. Medizin im Ersten Weltkrieg
  7. Ernährung im Ersten Weltkrieg
  8. Die Rolle der Frauen im Ersten Weltkrieg
  9. Der Gaskrieg
  10. Der Krieg in den Dolomiten
  11. Die Schlacht an der Marne
  12. Die Schlacht von Verdun
  13. Adolf Hitler im Ersten Weltkrieg – Mythos und Wahrheit
  14. Der Kriegseintritt der USA
  15. Der Zerfall der Habsburger Monarchie
  16. Der Waffenstillstand in Compiègne
  17. Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs (Denkmäler, Poppy Day usw.)

Die Aspekte, die den Ersten Weltkrieg international zu einer zutiefst traumatischen Erfahrung gemacht haben, die Ohnmacht des Einzelnen gegenüber den Waffensystemen, die Millionen an Toten, das Leid der Zivilbevölkerung und die Veränderungen der europäischen Landkarte, die auch ihren Teil dazu beigetragen haben, dass Europa nach 1918 keinen Frieden finden konnte, werden, da bin ich ganz sicher, in diesen Arbeiten gebührend beleuchtet werden, so dass in der Summe deutlich wird, welche Auswirkungen der Erste Weltkrieg bis heute hat.

Regina John

Aber die Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg beschränkt sich aufgrund seiner Dimension nicht nur auf das Fach Geschichte: Während eine 10. Klasse die historischen Grundlagen aufbereitet hat, beschäftigte sich ein Deutschkurs der Q12 mit den Auswirkungen des Ersten Weltkriegs in der Literatur. Entstanden ist dabei eine Ausstellung, die versucht, sich der Dimension des Ereignisses durch einen multiperspektiven Zugang anzunähern.

zurück