Suchtprävention
Suchtprävention am Humboldt-Gymnasium Vaterstetten: Verantwortung übernehmen, Risiken erkennen.
Am Humboldt-Gymnasium legen wir großen Wert darauf, unsere Schülerinnen und Schüler für einen bewussten Umgang mit Suchtmitteln wie z.B. Alkohol, Nikotin oder andere zu sensibilisieren. Durch verschiedene Präventionsprojekte, die teils in Zusammenarbeit mit externen Fachkräften durchgeführt werden, möchten wir frühzeitig aufklären und vorbeugen.
Ein zentrales Anliegen unserer Schulgemeinschaft ist es, die persönliche Entwicklung der Jugendlichen zu eigenständigen und reflektierten Persönlichkeiten zu fördern. Dazu gehört auch, sie über die Risiken von Suchterkrankungen aufzuklären und sie dabei zu unterstützen, gesunde Verhaltensweisen zu entwickeln. Sucht beschränkt sich nicht nur auf den Konsum von Drogen – auch exzessives Computerspielen oder Essstörungen können problematische Verhaltensmuster darstellen.
Den Übergang in eine Abhängigkeit zu erkennen, ist nicht immer einfach. Allgemein wird von Sucht gesprochen, wenn eine Gewohnheit so stark wird, dass sie das alltägliche Leben beeinträchtigt und die eigene Handlungsfreiheit einschränkt. In vielen Fällen ist es ohne externe Hilfe schwierig, aus diesen Mustern auszubrechen.
Die schulische Suchtprävention setzt daher auf frühzeitige Aufklärung und die Vermittlung von Strategien, die den Jugendlichen helfen, schwierige Situationen zu meistern. Ziel ist es, ihre persönlichen Kompetenzen zu stärken und sie zu befähigen, bewusste und verantwortungsvolle Entscheidungen im Umgang mit möglichen Risiken zu treffen.
Durch diese Maßnahmen möchten wir am Humboldt-Gymnasium dazu beitragen, dass unsere Schülerinnen und Schüler selbstbestimmt mit ihrer Gesundheit umgehen. Prävention ist ein entscheidender Bestandteil, um langfristig risikobewusstes Verhalten zu fördern und Suchterkrankungen vorzubeugen.
Kathrin Grön und Susanne Asam (Suchtprävention am Humboldt-Gymnasium Vaterstetten)
Suchtprävention und Vermittlung von Lebenskompetenzen in den 8. Klassen
Die Suchtprävention in den 8. Klassen besteht aus einem zweitägigen Workshop, der von Lehrkräften der Schule durchgeführt wird. Diese sind im Vorfeld von Polizeibeamten, die sich im Verein „Keine Macht den Drogen e.V.“ engagieren, geschult worden.
Der Workshop für die Schülerinnen und Schüler umfasst verschiedene Spiele und Übungen, in denen über Sucht reflektiert wird, denn süchtiges Verhalten wird oftmals vom Betroffenen nicht als solches erkannt. Den Schülerinnen und Schüler soll bewusst gemacht werden, dass sie sich mit entsprechenden Lebenskompetenzen (Selbstbewusstsein, Umgang mit Enttäuschungen, Stärkung der Persönlichkeit, Entwicklung sozialer Kompetenzen etc.) vor der Gefahr, süchtig zu werden, schützen können.
Im Anschluss wird über legale, illegale Drogen und andere Suchtmittel und deren Gefahren informiert. Den Schülerinnen und Schülern soll klar werden, dass vor allem Nikotin und Alkohol als problematisch angesehen werden müssen, denn diese Suchtmittel sind in unserer Gesellschaft akzeptiert und spielen als Einstiegsdrogen eine entscheidende Rolle. Des Weiteren reflektieren die Schülerinnen und Schüler ihre Mediennutzung und informieren sich über damit verbundene Gefahren.
Abschließend verfassen die Schülerinnen und Schüler einen Brief an sich selbst, in dem sie für sich selbst aufschreiben, was sie von dem zweitägigen Workshop mitgenommen haben und wie sie in Zukunft verhindern können, süchtig zu werden. Dieser Brief wird den Schülerinnen und Schülern dann ein Jahr nach dem Workshop wieder ausgeteilt. So werden die Schülerinnen und Schüler ein Jahr später abermals mit ihren Zielen, Wünschen und Ängsten in Zusammenhang mit dem Thema „Sucht“ konfrontiert, was zu einer erneuten Auseinandersetzung mit dem Thema und somit zu größerer Nachhaltigkeit führt.
Workshop „Cannabis – Quo vadis?“ in den 9. Klassen
„Cannabis – quo vadis?“ ist ein interaktiver Workshop, welcher den Teilnehmenden anhand von sechs Etappen fachlich fundierte und sachliche Informationen zum Thema Cannabis vermittelt. Bestehende Mythen wie z. B. „Kiffen ist gesünder als Rauchen“ und andere Fehlinformationen werden korrigiert. Zudem werden die Teilnehmenden des Workshops unter anderem über mögliche Auswirkungen auf den Straßenverkehr aufgeklärt. Während des Workshops setzen sich die Jugendlichen auch mit ihrer eigenen Biografie auseinander, indem sie mögliche Auswirkungen des Cannabiskonsums mit Lebensentwürfen fiktiver Personen in Zusammenhang stellen. Auch Situationen zu Hause und in der Schule werden durchgespielt und diskutiert. Zusätzlich wird ein Perspektivenwechsel mit Eltern/Bezugspersonen sowie Lehrkräften angeregt. Abschließend erhalten die Teilnehmenden Informationen über das Hilfesystem im Landkreis Ebersberg. Der Workshop wird von geschulten Referenten der Suchtberatung des Landratsamts Ebersberg durchgeführt.
Safe it first! Mit uns gegen K.o. – Tropfen
In Zusammenarbeit mit Frau Andrea Fischer, Leiterin der Geschäftsstelle Gesundheitsregionplus im Landkreis Ebersberg und Herrn Ingo Pinkofsky, Jugendschutzbeautragter des Kreisjugendamt Ebersbergs fand Ende Juni für unsere 10. Jahrgangsstufe ein Vortrag zum Thema K.O.-Tropfen statt. K.O.-Tropfen sind mittlerweile ein ernstzunehmendes Problem auf Partys und (Volks-)Festen. Dabei werden die Opfer durch eine heimlich ins Getränk gegebene, geruchs- und farblose Substanz – auch als K.O.-Tropfen oder Liquid Ecstasy bekannt – handlungsunfähig oder willenlos gemacht.
Im Rahmen des Vortrags berichteten die Referenten des Kreisjugendamts von Erfahrungen mit K.O.-Tropfen, klärten über deren Wirkung auf und zeigten Strategien auf, wie man sich davor schützen kann. Dabei flossen auch Erfahrungsberichte von umliegenden Festen ein, die in Zusammenarbeit mit der Polizei gesammelt wurden.
Am Ende der Veranstaltung bekam jeder Schüler und jede Schülerinnen vom Elternbeirat einen Silikondeckel, einen sogenannten „Croni“ geschenkt, der zum wieder Verschließen einer Flasche verwendet werden kann.