Der 22. Januar ist der Tag der deutsch-französischen Freundschaft, der seit 2004 jährlich gefeiert wird. Sein Ursprung liegt in der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags 1963, durch den die jahrzehntelangen Konflikte zwischen Frankreich und Deutschland beendet und ihre Freundschaft besiegelt wurde. Diese Verbindung setzt für beide Länder unter anderem ein Zeichen der Versöhnung und schafft eine Grundlage für eine besonders enge Zusammenarbeit von Frankreich und Deutschland, sodass sie als Motor Europas fungieren können.
Dieser wichtige Anlass wurde auch dieses Jahr in unserer Schule besonders hervorgehoben. Durch eine Ausstellung über die Gemeinsamkeiten, aber auch die Einzigartigkeit der einzelnen Länder bot sich Schülern so wie Lehrkräften die Möglichkeit, mehr über dieses Ereignis, aber auch über Frankreich und Deutschland zu lernen.
Der Élysée-Vertrag hat auch für unsere Schule eine große Bedeutung, denn er sorgt nicht nur auf Länderebene für Aktivitäten im Namen der Freundschaft, sondern auch im kleinen Rahmen, beispielsweise durch Partnerschulen. Zum Beispiel gibt es die Partnerschaft unserer Schule mit dem französischen College Arc de Meyran in Aix-en-Provence. Durch diese Beziehung wird der deutsch-französische Austausch und das persönliche Kennenlernen von Menschen aus anderen Kulturkreise jedes Schuljahr ermöglicht. Wie der persönliche Austausch aussieht, könnt ihr in der HUMbug Ausgabe 2023/24 nachlesen.
Bei der diesjährigen Ausstellung, die neben Frau Gschwendner und Frau Hylak von der gesamten Französisch-Fachschaft sowie verschiedener Französisch-Klassen auf die Beine gestellt wurde, gab es viele unterschiedliche Aktivitäten, die von Schülern und Lehrkräften des HGV einen Vormittag besucht wurden.
Eine der Aktionen beinhaltete beispielsweise einen Escape-Room, bei dem man verschiedene Aufgaben auf Deutsch und Französisch bewältigen musste, die sowohl den Geist als auch körperliche Fähigkeiten beanspruchte. Nachdem man dem Rätsel entkommen war, wurde man natürlich auch mit einer typisch französischen Süßigkeit belohnt.
Besonders beliebt waren die kulinarischen Angebote wie die Madeleines. So wird eine typische süße Backware bezeichnet, die man für nur 50ct pro Stück erwerben konnte. Diese waren so angesehen, dass sie alle schon in kurzer Zeit im Magen unserer Mitschüler verschwunden waren – da überstieg die Nachfrage schnell das Angebot.
Eine weiteres Highlight waren die Riechboxen, bei denen man unterschiedliche typische französische Gegenstände erraten musste, darunter welche mit streng riechendem Camembert, fein duftender Lavendelseife und würzigem Knoblauch.
Sehr begeistert waren viele Besucher auch von der Fotobox, an der verschiedene Accessoires wie lustige Sprüche auf Deutsch und Französisch sowie Baskenmützen und Champagner aus Papier bereitstanden, um den Fotos noch eine extra Prise Frankreich und Deutschland zu verpassen. Die Bilder wurden anschließend live auf einer Leinwand im Atrium inmitten der Ausstellung gezeigt. Welch ein Spaß!
Selbst wenn man nicht die Gelegenheit hatte, der Ausstellung einen Besuch abzustatten, hat man auch im restlichen Schulhaus das deutsch-französische Feeling zu spüren bekommen. Zum Beispiel durch Plakate mit interessanten Fakten und kleinen Schilder vor den Toiletten, auf denen beispielsweise „Darf ich bitte auf die Toilette gehen?“ samt der französischen Übersetzung zu lesen war.
Doch was müsste sich trotz der nicht immer ganz wahren Vorurteile über Frankreich ändern, dass unsere Mitschüler und Lehrer dort leben wollen würden? Unter anderem die Wohnsituation. Viele Befragte haben darüber geklagt, dass die Wohnungen in Frankreich und vor allem in großen Städten wie Paris viel zu klein seien. Einige sind auch der Meinung, dass es verboten werden sollte, Froschschenkel und Muscheln zu essen. Denn wie kann man denn sowas lecker finden?! Auch die Sprache finden viele zu kompliziert.
Als Fazit kann ich getrost festhalten: Der Tag der deutsch-französischen Freundschaft, aber besonders die Ausstellung unserer Schule zu diesem besonderen Anlass war ein voller Erfolg! Denn im Endeffekt konnte jeder etwas Neues lernen, egal welchen Alters, ob man Französisch spricht, oder ob man schon einmal in Frankreich gewesen ist. Man mag es kaum glauben, aber einige konnten auch noch etwas über Deutschland lernen!
Charlotte Wegener, 9b